So einfach kann man sich das Wochenende fröhlich lesen

Es ist Freitagabend. Endlich Urlaub! Ach, wie lange warte ich schon darauf?

Wahrscheinlich genau seit Montag, so wie alle, die einer Fünftagewoche im Berufsleben nachgehen müssen.

Ich brauch mal Zeit für mich. Ich will meine Gedanken kurz in der Luft schweben lassen und meine Freiheit der nächsten zwei Tage so richtig mental genießen. Ich habe frei und brauche nun Etwas, das meine positiven Gefühle so lange wie möglich konserviert. Ich brauche Etwas, das mich im Notfall auch noch nach dem Wochenende bei Laune hält und mir Freude macht!

Wahrscheinlich ist es das Beste, wenn ich meinem Kopf eine kleine aber angenehme Denkarbeit gebe, damit ich nicht auf dumme Gedanken komme. Und was gibt es schon Besseres, Einfacheres und Angenehmeres als einfach über ein Thema zu lesen, das in mir ein Gefühl der Freude auslöst? Klingt doch ganz danach, wie wenn das Lesen richtig gesund sei.

Es beschäftigt mich so angenehm und sogleich komme ich in seinen Genuss der Fähigkeit zur Gefühlsübermittlung. Ich hab’s verstanden, ich brauche definitiv Lesematerial das in mir ein Glücksgefühl auslöst.

Meine Neugierde treibt mich dazu immer das Neuste wissen zu wollen. Ist doch eh klar! Und wo findet man schon Neueres als in Deutsche Wirtschaftsnachrichten, Magazinen, Zeitungen oder Zeitschriften, die jedes mal sobald es etwas Neues gibt, neu geschrieben werden?

„Ob analog, ob digital, das scheint völlig egal“, hat meine Lehrerin im Deutschunterricht mal zu mir gesagt. Hauptsache man liest.

Ein Leitspruch, der mich motiviert, nicht nur in dicken Papiermagazinen zu blättern, sondern auch der Onlinezeitung eine Chance zu geben, mich zu beeindrucken.

Bevorzugt suche ich nach Themen, die meine mentale Beschäftigung am Wochenende positiv sättigen. Also her mit dem Neusten vom Neuen!

Erster Stopp, wie kann es anders sein, ist natürlich ein Artikel in einem Magazin, das mir schon gehört. Ich krieg es einmal im Monat automatisch zugeschickt. Ich liebe es einfach mich gemütlich durch die neusten Designerhäuser durchzublättern. Das Magazin zeigt was in diesem Monat bei den Reichen und Schönen innen im Haus modern ist und in meinen Gedanken überlege ich mir schon, wie denn nun mein Traumhaus bis zum Schluss aussehen wird. Wird wohl ein utopischer Wunsch bleiben, aber jeder weiß, dass Wünsche einem sehr wohl auch bei Laune halten können und dahin zu träumen sei ja schließlich gesund. Ein Traum kann manchmal mehr Glücksgefühle auslösen als die Wirklichkeit. Deshalb fleißig weiter die Designermagazine lesen, weiter vor sich hinträumen und allenfalls weiterhin glücklich dabei sein.

Nun aber endlich zum eigentlichen Vergnügen. Ich möchte etwas lesen das mich fröhlich macht. Ich nehme mal vorsichtig mein kleines Tablet in die Hand. Irgendwie war die Arbeitswoche wohl doch anstrengender als gedacht. Ich fühl mich müde und auch etwas erschöpft. Was ich brauche, ist Erholung. Ich lasse mich gelassen in meinen Lesesessel fallen ud lehne mich zurück.

Manchmal ist es möglich ein wunderbares Gefühl der Erholung zu spüren, wenn man sich nur die verschiedenen Möglichkeiten ansieht, die es gibt, um zur Erholung zu kommen. Wellnesshotels und großzügig ausgestattete Dayspas bieten mittlerweile eine große Auswahl an Erholungsangeboten an. Eigentlich so gut wie jede Chance sein Gemüt mal temporär zur Ruhe kommen zu lassen, wird einfach und übersichtlich im Onlinemagazin dargestellt. Man braucht sich eigentlich nur mehr zu entscheiden wie man sich denn erholen will und vor allem wie lange. Bei den grandiosen Angeboten am besten doch gleich das ganze Jahr über!

Wo soll es denn nun hingehen? Wo genau finde ich denn meine Erholung?

Und wie ich da sitze, ganz gemütlich und schon etwas entspannter als heute Morgen vor der Arbeit, sehe ich eine Zeitung auf dem Tisch vor mir liegen. Die Zeitung mag wohl meiner kleinen Schwester gehören. Immerhin ist sie erst gestern aus Hawai’i zurück gekommen und wird die Zeitung wohl zum Zeitvertreib auf ihrer Hinreise im Flieger gekauft haben.

„Traumhaft Reisen durch Maui“.

Die Titelgeschichte klingt nach meinem. Und Traumurlaub muss doch auch Erholung mit sich bringen.

Ich versuche mir ein absolut pures Entspannungsgefühl zu kreieren, indem ich durch das farbenfrohe Reisemagazin blättere. Ein Bildermagazin mit großen und eindrucksvollen Fotos von der wunderbaren Insel inmitten des Pazifiks. Die schönsten Strände der Welt, die unbegreifbare Vielfalt der Unterwasserwelt und die gelassenen Überlebenskünstler, die dort ihren Lebenstraum erfüllt haben, formen all-in-one eine Trauminsel. Die einmalige Schönheit der hawaiianischen Inseln ist laut Magazin so nirgends sonst auf dieser Welt zu finden. Und wie ich die ersten Seiten der Zeitung überflogen habe, beschließe ich dieser Aussage zuzustimmen.

Ein Herr, nun Mitte Fünfzig, ist vor 27 Jahren aus Italien ausgewandert. Schnurstracks auf die Insel Maui und niemals wieder zurückgekehrt nach Europa. Er hat hier wohl sein Herz verloren, verloren an die freudigen Seiten des Lebens, das man auf Maui führt. Und wie ich so das Interview mit ihm zu Ende lese, kommt mir in den Sinn, dass ich vielleicht nicht nur über Maui lesen sollte, sondern mir vielleicht ein Ticket buchen und das Reisemagazin meiner Schwester auf der Insel zu Ende lesen soll.

Wo das Lesen einen doch überall hinbringen kann…verrückt!